Mit Roll2Seal® hat Parker Prädifa eine völlig neue Dichtungslösung zum einfachen und sicheren Verschluss von Bohrungen bei drucklosen Anwendungen entwickelt. Das clevere Design ermöglicht mit einem ebenfalls neuartigen Montageprozess den einfachen und fehlerfreien Einbau der Dichtung, die dabei beschädigungsfrei ohne Einführschräge in den Dichtungssitz hineinrollt.

Die Materialauswahl richtet sich nach den thermischen und mechanischen Anforderungen, beginnend mit PA6.6 für den Dichtungsträger und NBR für die Dreiecksdichtung als kostengünstigste Variante. Das Dichtsystem, bestehend aus Kunststoff- bzw. Metalldeckel und Dichtung, ist auf Wunsch bereits vormontiert lieferbar.
  • Selbstsichernde statische Dichtung
  • Innovative Geometrie
  • Keine Einführungsschräge
  • Kein Entgraten
  • Keine Schmierung
  • Immun gegen ungebrochene Kanten der Bohrung
  • Deckel aus Metall oder Kunststoff
  • Vormontiert lieferbar
  • Einfache Montage
  • Mehrfach- und Überkopf-Montage möglich
  • Platz- und kostensparend
Cleveres Design löst Aufgabenstellung
Roll2Seal® – auch ohne Einführschräge

Den Versuch, sie ohne Einführschräge in die Bohrung zu montieren, würde eine Dichtung nicht überleben. An der Bohrungskante, selbst wenn diese angefast oder gerundet ist, würde ein Teil der Dichtung abgeschert.

Hier schafft das Roll2Seal®-Konzept Abhilfe. Statt die Dichtung an der Kante zerstörend einzuklemmen, lässt man sie einfach über die kritische Stelle hinweg rollen. Bewirkt wird dies durch eine in den Deckel eingearbeitete Geometrie, die zusammen mit der Bohrungskante eine Rotation der Dichtung erzwingt. Der dreieckige Dichtungsquerschnitt ermöglicht dann ein Abrollen an der gefährlichen Bohrungskante mit einer minimalen Dichtungshöhe und somit ohne Verletzungsgefahr. Im eigentlichen Dichtsitz, der Endlage nach erfolgter Montage, muss natürlich unter allen Umständen eine ausreichende Dichtungshöhe und damit Verpressung gewährleistet sein.
Roll2Seal® – auch ohne Einführschräge
Roll2Seal®  – auch ohne Schmierung

Die empfohlenen Einführschrägen von 15° bis 20° stellen noch keine Garantie für eine problemlose Montage durch Hineingleiten in die Bohrung dar. Elastomere können auf trockenen, ungeschmierten Oberflächen erhebliche Reibwerte aufweisen. Während dies beispielsweise bei einem Autoreifen eine gewünschte Eigenschaft ist, erweist es sich bei der Dichtungsmontage als sehr hinderlich. Es wird daher vorausgesetzt, dass der Reibungskoeffizient zwischen Dichtung und Schräge durch Schmierung oder Gleitbeschichtung auf ein ausreichendes Niveau reduziert wird.

Auch hier kann das Roll2Seal®-Prinzip helfen, wenn aufgrund von fehlender Schmierung der nötige Reibfaktor nicht realisiert werden kann, beispielsweise wegen einer chemischen Unverträglichkeit mit Schmiermitteln, Verzicht auf lackbenetzungsstörende Substanzen oder einfach nur aus Kostengründen. Denn hohe Reibkräfte wirken sich bei diesem Prinzip nicht negativ auf den Montageprozess aus.
Roll2Seal®  – auch ohne Schmierung
Die Abbildung zeigt die Montageproblematik eines O-Rings bei einer Einführschräge von 20°. Ab einem Reibwert von etwa 0,4 ist bei diesem Beispiel eine Montage aufgrund der einsetzenden Selbsthemmung nicht mehr möglich. Der O-Ring wird teilweise abgeschert. Bei am Umfang ungleichmäßig verteilten Reibkräften, zum Beispiel durch eine exzentrische Lage der zu fügenden Bauteile, kann zudem ein Verdrillen der Dichtung auftreten. Ursache hierfür ist das einseitige Rollen, während auf der gegenüberliegenden Seite die Dichtung gleitet. Solche Montagefehler bleiben oft unentdeckt.
Roll2Seal®  – auch ohne Schrauben

Im weiteren Verlauf der Montage kommt die zweite Besonderheit dieses Dich-tungskonzepts zum Tragen: die Rückhaltekraft des Deckels in der Bohrung.
Dieser Effekt wird dadurch erzeugt, dass bei der Verpressung des Elastomerteils die resultierenden Kräfte der Kontaktspannungen von Ober- und Unterseite nicht genau gegenüberliegen – sich also nicht ausgleichen – sondern durch eine leichte Schräge der unteren Anlagefläche seitlich versetzt sind und zudem die Resultierende auf der Unterseite etwas geneigt ist. Dadurch ergibt sich eine Kraft auf den Deckel, die ihn in die Bohrung hineinzieht.
Nachdem anfangs die Montagekräfte (hier negativ, weil entgegen der X-Richtung) überwunden sind, rollt die Dichtung in den Bereich der Schräge, wo sich die Montagekraft zu positiven Werten hin umkehrt. Der Verlauf der Montagekräfte über dem Montageweg gibt dem Monteur ein sicheres Gefühl für eine fehlerfreie Montage. Nachdem die maximale Kraft überwunden ist, lässt sich am Anschlag das Ende des Montageprozesses auch akustisch wahrnehmen.

Zur Verpressung der Dichtung wird also in der Endlage keine axiale Kraft mehr benötigt. Die nun positive Rückhaltekraft verhindert ein Herausfallen des Deckels. Ihre Höhe kann auf verschiedene Weise eingestellt werden: durch den Winkel der Schräge, die Festigkeit (Härte) des Werkstoffs, die Verpressung und die Endlage des Dichtelements.
Roll2Seal®  – auch ohne Schrauben
Roll2Seal®  – auch mehrfach

Sowohl die einmalige als auch die mehrmalige Montage und Demontage der Roll2Seal® sind denkbar einfach und dank Immunität der Dichtung gegen ungebrochene Kanten beschädigungsfrei zu bewerkstelligen. Auch für Überkopf-Montage geeignet.
Anwendungen
Anwendungen finden sich:
  • wo Bohrungen für die spätere Montage weiterer Baugruppen bereits vorhanden sind, aber vorübergehend oder dauerhaft sicher verschlossen werden müssen (z.B. für Probeläufe oder Transporte),
  • wo auf Schmierung bei der Montage verzichtet werden muss,
  • wo drucklose Systeme ohne Verschraubung zuverlässig abgedichtet werden sollen.
Bleiben Sie am Ball: Mit aktuellen Infos zu den neuesten Trends in der Dichtungstechnik, bei technischen Bauteilen und Systemlösungen aus Gummi und Kunststoffen.
Engineered Materials Group Europe
Follow us on Social
© Parker Hannifin Corp 2020    I    Privacy Policies